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Der angeschlagene Batteriehersteller Varta hat eine radikale Maßnahme ergriffen: Bisherige Aktionäre wurden enteignet. Durch eine Kapitalherabsetzung auf null verlieren sie ihre Anteile ohne Entschädigung. Der Vorstand und Aufsichtsrat haben diesen Schritt offiziell beschlossen.
Börsenrückzug und neue Eigentümer
Mit der Enteignung endet auch die Börsennotierung von Varta. Noch im Jahr 2020 betrug der Marktwert 4,9 Milliarden Eurozuletzt waren es nur 50 Millionen Euro.

Während private Anleger ausgeschlossen wurden, steigen Michael Tojner und Porsche als neue Investoren ein. Beide investieren jeweils 30 Millionen Euro und übernehmen damit je 50 Prozent der Anteile.
Sanierung und Schuldenabbau
Varta steckt seit längerem in einer Krise. Nachfrageschwankungen, hohe Abhängigkeit von Apple und Fehlentscheidungen des Managements haben die Lage verschärft.
Um die Insolvenz abzuwenden, meldete das Unternehmen ein Sanierungsverfahren nach dem StaRUG-Gesetz an. Dieses ermöglicht tiefgreifende finanzielle Umstrukturierungenauch auf Kosten von Anlegern.
Neben der Enteignung der Alt-Aktionäre beinhaltet der Rettungsplan einen Schuldenschnitt. Sterben Verbindlichkeiten von knapp 500 Millionen Euro sollen durch Kreditverlängerungen auf 230 Millionen Euro reduziert werden. Ein Gericht gab dem Sanierungsplan im Januar 2025 grünes Licht.
Rechtliche Schritte der Kleinanleger
Viele ehemalige Aktionäre wehren sich gegen die Maßnahme. Verfassungsbeschwerden wurden bereits eingereichtblieben bislang aber erfolglos. Ein weiterer Einspruch ist noch anhängig.
Ob der Umbau Varta langfristig stabilisiert, bleibt abzuwarten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Sanierungsmaßnahmen greifen.