HomeNachrichtVerbindliche Grundschulempfehlung: Kretschmann vertraut Lehrern

Verbindliche Grundschulempfehlung: Kretschmann vertraut Lehrern

Debatte über Leistungstests für Viertklässler: Ministerpräsident Kretschmann spricht sich dafür aus, Lehrempfehlungen zu folgen. Die Tests sollen nur zählen, wenn sie dem Kind helfen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kultusministerin Theresa Schopper (beide Grüne) sprachen beim Besuch einer Grundschule in Stuttgart ihr Bedauern über die Verunsicherung beim neuen Leistungstest für Viertklässler aus. Der Test ist neben Lehrerempfehlung und Elternwunsch künftig Teil einer verbindlicheren Grundschulempfehlung. Fürs Gymnasium müssen zwei der drei Komponenten erfüllt sein.

Kretschmann appelliert an Eltern

Kretschmann appellierte an die Eltern, der Grundschulempfehlung der Lehrkräfte zu folgen. Der Besuch an der Schule im Stuttgarter Norden habe ihm gezeigt, dass die Lehrer ein möglichst objektives Urteil fällen, was der richtige Weg für das Kind ist. Wenn die Eltern sich daran hielten und den Lehrern vertrauten, gebe es kein Problem, betonte der Grünen-Regierungschef.

Nur sechs Prozent in Mathe auf Gymnasialniveau

Obwohl im vergangenen Jahr nur sechs Prozent der Viertklässler im Mathematik-Leistungstest das Niveau für die Gymnasialempfehlung erreicht hatten, will die Landesregierung grundsätzlich an dem so genannten “Kompass 4” festhalten.

Dieser neue Leistungstest habe zwar in diesem Schuljahr nicht die gewünschte Aussagekraft gehabt, sagte Schopper. Dennoch würden die Ergebnisse auch in diesem Jahr berücksichtigt. Sonst schade man den Kindern, die gut abgeschnitten hätten. Eltern und Lehrer seien bereits vor Weihnachten vom Kultusministerium angehalten worden, sich dieses Jahr in ihrer Entscheidung nicht von “Kompass 4” beeinflussen zu lassen.

Das Ergebnis wirkt sich nur dann aus, wenn es positiv für ein Kind ausfällt.

Jene zahlreichen Schülerinnen und Schülern, für die das Ergebnis negativ ausgefallen war, sollen aber ebenfalls durch den schweren Test nicht benachteiligt werden. Kretschmann betonte: „Das heißt: Das Ergebnis wirkt sich nur dann aus, wenn es positiv für ein Kind ausfällt.“ Der Leistungstest war in den Fächern Deutsch und Mathe in diesem Jahr erstmals verpflichtend an allen Grundschulen im Land durchgeführt worden.

Was ist “Kompass 4”?

Im November mussten alle Viertklässler in Baden-Württemberg erstmals einen einheitlichen Leistungstest schreiben. Es gab schriftliche Prüfungen in Deutsch (Leseverständnis, Rechtschreiben, Sprachgebrauch) und Mathe (Zahlen und Operationen, Raum und Form, Größen und Messen, Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit).

Der “Kompass 4”-Test ist Bestandteil der neuen, strikten Grundschulempfehlung fürs Gymnasium. So soll verhindert werden, dass Gymnasien überrannt werden – denn ab kommendem Schuljahr gilt wieder “G9”: Mit dem neuen Schulgesetz ist das Gymnasium neun- statt wie zuvor achtjährig.

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