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    Verlauf der Rektusdiastase – FOCUS online

    Nicht jede Rektusdiastase heilt von allein. Lesen Sie, unter welchen Bedingungen die Erkrankung chronisch werden kann und welche Maßnahmen dann ergriffen werden sollten.

    Was ist eine Rektusdiastase?

    Rektusdiastase bezeichnet das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln, die durch die Bindegewebenaht, die sogenannte Linea alba, zusammengehalten werden. Bei höherem Druck auf die Bauchwand, etwa durch eine Schwangerschaft, kann sich diese Bindegewebenaht dehnen und ein Spalt zwischen den rechten und linken Bauchmuskeln entstehen. Während einer Schwangerschaft tritt diese Kondition häufig auf und betrifft viele Frauen. Obwohl sie sich oft nach der Geburt von selbst zurückbildet, kann sie in einigen Fällen fortbestehen und erfordert spezielle Übungen oder physiotherapeutische Maßnahmen zur Behandlung.

    Wie verläuft eine Rektusdiastase?

    Eine Rektusdiastase kann sich unterschiedlich entwickeln, abhängig von den individuellen Gegebenheiten der betroffenen Person. In vielen Fällen tritt sie allmählich während der Schwangerschaft auf und entwickelt sich im Verlauf des dritten Trimesters, wenn das Baby schneller wächst und mehr Druck auf die Bauchwand ausübt. Dieser Druck führt dazu, dass die Linea alba sich ausdehnt und die geraden Bauchmuskeln auseinanderweichen.

    Nach der Geburt beginnt sich die Rektusdiastase meist von allein zurückzubilden. Innerhalb der ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt kann man häufig eine deutliche Verringerung des Spaltes beobachten. Etwa 60 % der betroffenen Frauen bemerken eine deutliche Verbesserung innerhalb von sechs Wochen, während es bei 40 % der Frauen etwa sechs Monate dauert, bis sich die Diastase wieder schließt. In einigen Fällen bleibt die Rektusdiastase jedoch bestehen und erfordert gezielte Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur.

    Kann eine Rektusdiastase chronisch werden?

    Eine chronische Rektusdiastase tritt auf, wenn die Muskeln auch mehrere Monate nach der Geburt noch auseinander bleiben und sich nicht von selbst zurückbilden. Dieses anhaltende Problem kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie etwa die Schwere der Muskeltrennung oder das Vorliegen weiterer Risikofaktoren wie Mehrlingsschwangerschaften, hohes Geburtsgewicht des Babys oder eine vorherige Kaiserschnittgeburt.

    In solchen Fällen ist es wichtig, nicht nur auf die körperliche Rückbildung der Muskeln zu setzen, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen. Geeignete Übungen, die unter der Anleitung von Physiotherapeuten durchgeführt werden, können helfen, die Muskeln zu stärken und den Spalt zu verringern. Trotz regelmäßiger Übungen berichten einige Frauen jedoch noch nach einem Jahr über anhaltende Symptome. In solchen Fällen sollte eine ärztliche Konsultation in Erwägung gezogen werden, um weitere Behandlungsmöglichkeiten zu prüfen, einschließlich physiotherapeutischer Maßnahmen oder operativer Eingriffe.

    Gibt es spezifische Risikogruppen für eine anhaltende Rektusdiastase?

    Bestimmte Risikogruppen sind stärker von einer langanhaltenden Rektusdiastase betroffen. Dazu gehören Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften, sehr großen Babys, mehreren aufeinanderfolgenden Schwangerschaften oder einem höheren Alter bei der Geburt. Auch starkes Übergewicht während der Schwangerschaft kann das Risiko einer Rektusdiastase erhöhen. Darüber hinaus können genetische Faktoren eine Rolle spielen, ebenso wie vorangegangene Bauchoperationen, die die Stabilität der Bauchmuskeln beeinträchtigen.

    Frauen, die diese Risikofaktoren erfüllen, sollten besonders auf präventive Maßnahmen während der Schwangerschaft achten. Nach der Geburt ist eine konsequente Rückbildungsgymnastik wichtig, um die Muskulatur zu unterstützen und langfristige Komplikationen zu vermeiden.

    Über Volker Sutor

    Volker Sutor ist seit über 25 Jahren als Physio- und Sporttherapeut (Msc.) tätig. Er ist Inhaber einer Gruppe von Therapiezentren im süddeutschen Raum (Gesundheitsrondell GmbH) und Mitbegründer des Fortbildungsunternehmens Digotor für orthopädische Medizin. Als Fachbuchautor hat er in verschiedenen Verlagen Bücher für Fach- und Laienpublikum veröffentlicht. Im Sport engagiert er sich im Profi-, Leistungs- und Freizeitbereich und ist als leitender Physiotherapeut für den Deutschen Schwimmverband tätig.

    Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Rektusdiastase sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.

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