Das Schienbeinkantensyndrom kann in verschiedenen Phasen auftreten, von der ersten Belastung bis hin zu chronischen Schmerzen. Erfahren Sie mehr über den Verlauf.
Wie verläuft das Schienbeinkantensyndrom?
Das Schienbeinkantensyndrom, auch als mediales Tibiakantensyndrom oder Shin-Splint-Syndrom bekannt, ist eine Überlastungsverletzung, die vor allem bei Sportlerinnen und Sportlern vorkommt, die laufintensive Sportarten betreiben. Diese Verletzung tritt auf, wenn das Bewegungssystem überlastet wird, was zu einem Reizzustand der Knochenhaut (Periost) führt. Typische Symptome sind Schmerzen an der inneren Schienbeinkante, die zunächst nur bei Belastung auftreten, sich dann jedoch auch in Ruhephasen bemerkbar machen können.
Der Verlauf des Schienbeinkantensyndroms kann in verschiedene Phasen und Schweregrade unterteilt werden. Hierbei ist ein kontinuierlicher Fortschritt der Symptome typisch, wenn keine geeigneten Maßnahmen ergriffen werden.
Wie beginnt das Schienbeinkantensyndrom?
Im Anfangsstadium verspüren Betroffene meist Schmerzen entlang der inneren Schienbeinkante, die zunächst nur nach intensiven Belastungen auftreten. Diese Schmerzen können als dumpf oder stechend beschrieben werden und sind häufig tolerierbar, sodass die sportliche Aktivität fortgesetzt werden kann. Mit der Zeit jedoch treten die Schmerzen auch während der Belastung auf, wodurch es zunehmend schwieriger wird, die Belastung fortzusetzen.
Warum verschlimmern sich die Schmerzen beim Schienbeinkantensyndrom?
Im fortgeschrittenen Stadium des Schienbeinkantensyndroms nehmen die Schmerzen an Intensität zu und beginnen früher während der sportlichen Aktivität. Betroffene bemerken oft, dass die Schmerzen auch nach Beendigung der Belastung anhalten und sich selbst in Ruhephasen nicht vollständig zurückbilden. Es kann zu Schwellungen entlang der Schienbeinkante kommen, und Druck auf die betroffene Stelle verstärkt die Schmerzen.
Was bedeutet das chronische Stadium des Schienbeinkantensyndroms?
Wenn das Schienbeinkantensyndrom unbehandelt bleibt, kann es in ein chronisches Stadium übergehen. In diesem Stadium sind die Schmerzen nahezu konstant und beeinträchtigen den Alltag der Betroffenen erheblich. Bereits leichte körperliche Aktivitäten oder normales Gehen können schmerzhaft sein.
Welche diagnostischen Stadien gibt es beim Schienbeinkantensyndrom?
Medizinisch kann das Schienbeinkantensyndrom durch eine MRT-Untersuchung in vier Schweregrade unterteilt werden:
- Klasse 1: Ödem der Knochenhaut
- Klasse 2: Beginnendes Knochenmarködem
- Klasse 3: Fortgeschrittenes Knochenmarködem
- Klasse 4: Kortikalisveränderungen, die auf eine manifeste Stressfraktur hinweisen
Warum ist der Verlauf des Schienbeinkantensyndroms für die Behandlung wichtig?
Der Verlauf des Schienbeinkantensyndroms ist entscheidend für die Therapieplanung. In den frühen Stadien kann eine konservative Behandlung, einschließlich Ruhe, Eisbehandlung, Physiotherapie und Anpassung des Schuhwerks, ausreichen. Bei fortgeschrittenen Stadien hingegen können intensivere Maßnahmen wie die Stoßwellentherapie oder sogar eine vorübergehende Entlastung mittels Unterarmgehstützen notwendig sein.
Wie kann man das Fortschreiten des Schienbeinkantensyndroms verhindern?
Um einen fortschreitenden Verlauf und mögliche Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, frühzeitig auf die Symptome zu reagieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen:
- Reduktion der Trainingsintensität
- Verwendung von geeignetem Schuhwerk
- Regelmäßige Dehnungsübungen
- Gezielte Kräftigungsübungen für die Waden- und Fußmuskulatur
Über Luisa Schwab
Luisa Schwab ist Psychologin und Medizinstudentin, die ihre Expertise im Gesundheitsbereich stetig ausbaut. Sie schloss 2021 ihren Bachelor in Psychologie an der Universität Regensburg ab und sammelte während ihres Studiums wertvolle Erfahrungen durch ein 6-wöchiges Praktikum bei einem Kinder- und Jugendpsychiater. Seit April 2022 studiert sie Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Neben Pflegepraktika in der Kinderheilkunde und Geburtshilfe arbeitete sie sechs Monate als studentische Hilfskraft in der Kardiologie und Angiologie. Luisa beschäftigt sich intensiv mit Medizin, Psychologie, Ernährung und Sport und verfügt über umfangreiches Wissen in diesen Bereichen.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Schienbeinkantensyndrom sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
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