Vom Pechvogel zum Glückspilz: Vom Wünschen zur Wirklichkeit: Wie Sie Ihr Mindset für Erfolg trimmen
Freitag, 20.12.2024, 12:19
In einer Zeit voller Unsicherheiten offenbart Kommunikations- und Resilienz-Spezialistin Angela Elis, wie ein kraftvolles Mindset nicht nur unsere Sicht auf die Welt verändert, sondern auch unseren Erfolg maßgeblich beeinflussen kann.
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Was bedeutet es, sein Mindset zu manifestieren und warum ist das wichtig?
Weihnachten ist die Zeit des Wünschens und insbesondere in unseren unsicheren und unruhigen Zeiten tut es einfach gut, an etwas zu glauben. Ob das nun die Ankunft Christi ist oder das Universum als unendlicher Bestellkatalog, das für Profi-Manifestierer alles liefert, wenn ich es nur richtig mache – das liegt, wie so oft, im Auge des Betrachters.
Verlockend klingt es allemal, dass ich mit der richtigen Einstellung sogar einen freien Parkplatz mitten in der Innenstadt ergattern kann. Skeptiker sehen hier allerdings einen Rückfall ins magische Denken und rollen schnell genervt mit den Augen.
Manifestieren ist also etwas zwischen „den Geist ausrichten und die Vorstellungskraft aktivieren“ oder „esoterischem Hokuspokus“. Wohin immer ich dabei tendiere, am Ende bleibt es bei der Tatsache, auch das allertrainierteste Mindset kommt nicht darum herum, irgendwann zur Tat zu schreiten.
Im Sport sollen die letzten Zehntelsekunden zum Sieg genau daran hängen, dass ich nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Geist auf Erfolg trimmen kann. Und auch die Positive Psychologie weiß, wieviel Kraft und Vorankommen darin steckt, wenn ich mich vom Opfer- und Mangeldenken zur Fülle hin motivieren kann.
Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte: Während es sicherlich naiv wäre, sich abends ins Bett zu legen und darauf zu warten, dass das Universum über Nacht das Bankkonto füllt, kann eine positive Grundhaltung zum Thema Geld durchaus neue Türen öffnen. Reich wird man am Ende aber wohl nicht durch Affirmieren, sondern durch Arbeiten. Die goldene Mitte scheint mir also ein Manifestieren mit Augenzwinkern zu sein.
Über die Gastautorin Angela Elis
Angela Elis aus Leipzig ist eine renommierte Moderatorin für ARD, ZDF und 3sat, spezialisiert auf Politik und Wirtschaft. Beliebt für ihre intelligente und humorvolle Präsentation, ist sie auch als systemischer Coach und Business- und Resilienz Coach zertifiziert. Ihre Expertise umfasst wirksame Kommunikation, überzeugendes Auftreten sowie Resilienz und kreative Innovationsförderung.
Inwiefern beeinflusst unsere innere Einstellung unseren Erfolg im Leben und in der Karriere?
Innere Einstellungen wirken wie sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Glaube ich, ein Pechvogel zu sein, werde ich schnell Beweise dafür finden und sei es der beginnende Regen, wenn ich das Haus verlasse. Empfinde ich mich dagegen als Glückspilz, werde ich das ausstrahlen und schon für die kleine Blume am Wegesrand dankbar sein.
Meine Einstellung ist also der Filter, durch den ich die Welt betrachte und der kann schwarz oder bunt sein. Und je nachdem werde ich die Herausforderungen des Lebens als Einladung zum Scheitern sehen oder als Chance zur Weiterentwicklung.
Neurologische Studien zeigen, dass unsere Gedankenmuster tatsächlich neuronale Bahnen im Gehirn formen. Positive Erwartungen aktivieren das Belohnungszentrum und setzen Neurotransmitter frei, die Motivation und Leistungsfähigkeit steigern. Menschen mit optimistischer Grundhaltung erholen sich nachweislich schneller von Rückschlägen und zeigen mehr Ausdauer bei der Verfolgung ihrer Ziele.
Im Karrierekontext zeigt sich dies besonders deutlich: Wer mit Selbstvertrauen in ein Vorstellungsgespräch geht, verkörpert das nonverbal und wird automatisch als überzeugend wahrgenommen. Menschen mit positiver Grundhaltung bauen auch leichter berufliche Netzwerke auf und sind als angenehme Zeitgenossen gern gesehen. Allerdings ist die innere Einstellung etwas, das ich mir immer wieder neu erobern muss und kann.
Durch bewusstes Reframing kann ich lernen, Situationen konstruktiver zu interpretieren. Auch Meditation und Achtsamkeitsübungen helfen, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu durchbrechen. Wirksam kann auch das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs sein und meine Grundhaltung positiv beeinflussen.
Wichtig ist jedoch die Balance: Toxischer Positivismus, der negative Gefühle verdrängt, kann kontraproduktiv sein. Eine gesunde innere Einstellung bedeutet nicht, ständig glückseelig sein zu müssen, sondern Herausforderungen realistisch einzuschätzen und konstruktiv anzugehen.
Die innere Einstellung ist somit ein wichtiger Erfolgsmotor – aber kein Allheilmittel. Sie wirkt am besten in Kombination mit Kompetenz, strategischem Handeln und kontinuierlichem Lernen. Es gilt, eine resiliente Grundhaltung zu entwickeln, die uns befähigt, sowohl Erfolge zu genießen als auch aus Misserfolgen zu lernen. So wird die innere Einstellung zum Kompass, der uns auch durch stürmische Zeiten navigiert und langfristigen Erfolg ermöglicht.
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Wann hat eine positive innere Einstellung zu bemerkenswertem Erfolg geführt?
Da nehme ich am besten mein eigenes Beispiel. Als Kind der DDR bin ich in Unfreiheit groß geworden und im Mangel, was dazu führte, dass ich extrem zurückhaltend war und kaum gesprochen habe. Ein falsches Wort konnte ja schon gefährlich sein. Als ich dann 1988 in den Westen floh, war das für mich ein Startschuss in die Freiheit und des Über-mich-hinaus-Wachsens.
Plötzlich konnte ich das studieren, was ich wollte und reisen, wohin ich wollte. Damit ist mein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen so gewachsen, dass ich plötzlich sogar vor einer Kamera stehen und reden konnte und so begann meine Karriere als Moderatorin bei ARD, ZDF und 3sat. Ich habe mir mehr und mehr zugetraut und begann mich selber davon zu überzeugen, dass auch ich es schaffen kann. Und egal, welche Hürde dann kam oder welche Steine im Weg lagen, ich konnte damit umgehen.
Schließlich habe ich dann auch noch eine Ausbildung zum Resilienz-Coach gemacht, weil mich das Thema „Gesunde Leistungsfähigkeit trotz Stress, Krise und Wandel“ sehr interessiert hat. Ich profitiere heute noch davon und gebe als Mentorin für „StressFREI REDEN und begeisternd AUFTRETEN“ all mein Wissen und meine Erfahrungen gern an andere weiter.
Ist es möglich, aus jeder Situation etwas Gutes zu ziehen und wie kann Resilienz dabei helfen?
Ich bin davon überzeugt, dass man nahezu aus jeder Sache etwas Gutes ziehen kann. Natürlich fällt das mit Blick auf Krankheit oder Krieg schwer und da bleibt dann manchmal nur, dies auszuhalten und als Realität zu akzeptieren, mit der ich nur umgehen, aber die ich nicht immer ändern kann.
Ansonsten aber lässt sich die Erfahrung machen, dass zum Beispiel Scheitern auch ein enormer Lernprozess sein kann, der mich auf ein neues Level hebt und als gestärkte Persönlichkeit hervorgehen lässt.
Resilienz bedeutet für mich genau das: Den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern schauen, was kann ich jetzt sinnvollerweise tun und natürlich auch immer auf mein „Energiefass“ zu achten. Denn erschöpft noch viel erreichen zu wollen, kann kaum gelingen. Da heißt es besser, erstmal neue Kraft tanken. Resilienz heißt für mich auch: An mich selbst und meine Möglichkeiten glauben. Ziele anstreben und positiv bleiben.
Und wenn wir an dieser Stelle nochmal einen Blick aufs Manifestieren werfen, dann ist es sowas wie ein geistiger Placebo-Effekt: Mein Glaube kann Berge versetzen – auch wenn die Wissenschaft hier die Stirn runzelt.
Und selbst wer skeptisch ist, darf anerkennen: Ein wenig positive Energie hat noch niemandem geschadet, außer vielleicht dem Kontostand, wenn ich zu viele Manifestations-Workshops gebucht habe.
Also: Wenn es die Zeit erlaubt, ruhig drauf los manifestieren und ansonsten für den Fall der Fälle, den Job behalten, weiter in die Rentenversicherung einzahlen und aktiv nach dem nächsten Parkhaus schauen. Denn das Universum soll vor allem denen helfen, die sich selbst helfen – und sei es nur mit einem Augenzwinkern.
Dieser Content stammt vom FOCUS online EXPERTS Circle. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Bereich. Sie sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.