HomeNachrichtVor dem Schlafen trinken: Warum Sie diese Angewohnheit lieber lassen sollten

Vor dem Schlafen trinken: Warum Sie diese Angewohnheit lieber lassen sollten

Viel Wasser trinken ist wichtig, das weiß mittlerweile fast jeder. Zahlreiche Körperprozesse bedürfen ausreichend Flüssigkeit. Zusätzlich gilt Wasser trinken als gute Unterstützung beim Abnehmen.

Wenn man es mit dem Wasserkonsum übertreibt, kann dies jedoch auch schnell ins Gegenteil umschlagen. Zum Beispiel wenn häufiges Wasserlassen die Schlafqualität beeinflusst. Die Urologin Dr. Vannita Simma-Chiang erklärt im Gespräch mit ‘Mindbodygreen’, warum man vor dem Zubettgehen nicht mehr so viel trinken sollte.

Zu viel Wasser beeinflusst den Schlaf

Wer noch kurz vor dem Schlafengehen größere Mengen Wasser zu sich nimmt, wird mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit nachts vom eigenen Harndrang geweckt. Dies ist nicht nur nervig, es kann auch ernstzunehmende gesundheitliche Konsequenzen haben. Chronisch gestörter Schlaf schwächt langfristig das Immunsystem und kann sich negativ auf die Magen-Darm-Gesundheit und die Verdauung sowie bestimmte Hirnfunktionen auswirken.

Nicht die Stunden, die man insgesamt pro Nacht schläft, sind entscheidend, sondern, wie viel Zeit man im Tiefschlaf, beziehungsweise der REM-Schlafphase, verbringt. Der Körper kann nicht kontrollieren, wann der Harndrang zu stark wird und man aufwacht. So besteht das Risiko, dass hiervon eine Tiefschlafphase unterbrochen wird. Geschieht dies regelmäßig, schadet das unweigerlich der allgemeinen Erholung, auch wenn man insgesamt auf acht Stunden Schlaf oder mehr kommt. Direkte Folgen sind verminderte Energie und Konzentrationsfähigkeit am Tage.

Psychische Gesundheit kann häufigen Harndrang beeinflussen

Der medizinische Fachbegriff für vermehrtes nächtliches Wasserlassen lautet Nykturie. Studien belegen, dass das Leiden mit verminderter physischer und mentaler Gesundheit in Zusammenhang steht und in einer geringeren Lebensqualität resultiert.

Eine Studie aus Boston mit über 5.500 Probanden konnte mittels einer Gesundheitsbefragung außerdem zeigen, dass Nykturie mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Symptomen einer Depression einhergeht. Das Risiko an Nykturie zu erkranken wächst mit dem Alter und ist für Frauen höher als für Männer.

Weitere Ursachen für starken Harndrang

Häufiges urinieren in der Nacht (oder am Tage) kann jedoch auch andere Ursachen haben, nämlich ernstliche Krankheitserscheinungen wie Bluthochdruck und Diabetes oder das Einnehmen von Herzmedikamenten. Auch eine sogenannte überaktive Blase kann die Ursache sein.Drei Anzeichen für eine überaktive Blase sind:

  • übermäßig häufiger Harndrang (wenn man achtmal oder häufiger am Tag oder zweimal oder häufiger in der Nacht zur Toilette muss)
  • plötzlich auftretender, starker Harndrang
  • Harndrang, der aufgrund seiner Stärke nicht immer kontrollierbar ist

Hat man seinen Wasserkonsum vor dem Schlafen also bereits reduziert und wird dennoch mitten in der Nacht wiederholt vom Harndrang geweckt, sollte man seinen Hausarzt oder Urologen konsultieren.

Simple Tipps für eine bessere Schlafroutine

Die Urologin Dr. Simma-Chiang empfiehlt, drei bis vier Stunden vor dem Zubettgehen das Trinken einzustellen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man allgemein weniger trinken soll – im Gegenteil.

Morgens als allererstes ein großes Glas Wasser zu trinken, wird sehr empfohlen. Und auch über den Tag hinweg sollte man eine kontinuierliche Zufuhr von Flüssigkeit – bestenfalls in Form von Wasser oder ungesüßten Tees – gewährleisten.

Abends hingegen sollte man nur bei Durst noch etwas trinken. In diesem Fall rät die Expertin, direkt im Anschluss zur Toilette zu gehen, um später ein Aufwachen durch den Druck auf der Blase zu verhindern.

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