Eltern in RLP müssen sich wegen Warnstreiks heute auf geschlossene Kitas einstellen. Außerdem gibt es Einschränkungen im ÖPNV sowie bei der Müllabfuhr.
Nach den Warnstreiks am Montag an den Flughäfen bleiben am Dienstag auch viele Kitas geschlossen. Eltern müssen sich privat organisieren. Die Bildungsgewerkschaft GEW hat zu Warnstreiks aufgerufen. Auch im ÖPNV und bei der Müllabfuhr wird gestreikt. Der Streik soll den Druck auf die Arbeitgeber vor der dritten Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen erhöhen.
Kita-Beschäftigte: Kundgebung in Kirchheimbolanden
Die Kita-Beschäftigten sollen sich ab 9:30 Uhr in der Stadthalle in Kirchheinimbolanden versammeln. Die GEW erwartet etwa 1.000 Teilnehmende. Diese kommen aus dem Sozial- und Erziehungsdienst bei den rheinland-pfälzischen Kommunen und der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Um 11:15 Uhr ist dann ein Demonstrationszug durch die Stadt geplant. Danach soll es eine Kundgebung auf dem Römerplatz geben – und zwar um 11:45 Uhr. Den Angaben zufolge wird daran auch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) teilnehmen.
GEW: “Arbeitgeber ducken sich weg”
Kathrin Gröning, Landesvorsitzende der GEW in Rheinland-Pfalz, betont, die Beschäftigten erwarteten einen Abschluss, der ihr berufliches Engagement würdige und die Arbeit in den Kindertageseinrichtungen anerkenne.
Sie kritisiert die kommunalen Arbeitgeber – diese würden sich wegducken, wenn es um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Bezahlung ginge. Für den Fall, dass die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis 16. März kein Ergebnis bringt, kündigt die GEW weitere Streikmaßnahmen an.
Warnstreiks in der Pfalz
Die Gewerkschaft ver.di hat für Dienstag alle Beschäftigten im Öffentlichen Dienst in der Vorder- und Südpfalz zum Warnstreik aufgerufen. Nach Angaben eines Sprechers kann die Gewerkschaft noch nicht absehen, welche Einrichtungen in der Region sich beteiligen werden. Der Streikaufruf sei jedoch in alle Netzwerke gestreut worden. Mit den Verwaltungen wurden Notbetreuungen und in den Krankenhäusern Notfallpläne erarbeitet.
Mit deutlichen Einschränkungen wird vor allem in den Städten Ludwigshafen, Speyer und Neustadt gerechnet. In Ludwigshafen soll es ab 11 Uhr vor dem Jugendzentrum “Das Haus” eine Kundgebung geben.
Für Mittwoch hat ver.di alle Beschäftigten in der Nord- und Westpfalz zum Warnstreik aufgerufen.
Gewerkschaften fordern mehr Lohn und Entlastung
Seit dem 24. Januar 2025 verhandeln die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes mit dem Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über eine Gehaltserhöhung für die Beschäftigten.
Die Gewerkschaften fordern eine Entgeltsteigerung von 8 Prozent, mindestens 350 Euro, eine Laufzeit von 12 Monaten sowie Entlastung und zusätzliche freie Tage. Die Verhandlungen für die deutschlandweit mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen werden ab Freitag in Potsdam fortgesetzt.
Warnstreiks in der Region Trier
Die Stadtwerke Trier -SWT- erwarten am Dienstag erhebliche Einschränkungen und Ausfälle im Busverkehr. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass vor allem das Fahrpersonal dem Aufruf folgen wird und deshalb nur die Busse fahren, die von Auftragsunternehmen bedient werden. Welche Busse fahren und wie die aktuelle Lage ist, kann man auf der Internetseite der Stadtwerke Trier sehen.
Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier – kurz A.R.T. – ist von den Streiks ebenfalls betroffen. Einschränkungen seien bei der Müllabfuhr in Trier und den Landkreisen Trier-Saarburg und Vulkaneifel möglich. In der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg kann es zu Ausfällen bei der Abholung aller Abfallarten kommen, also neben dem Restmüll auch beim Altpapier und den gelben Säcken. Im Landkreis Vulkaneifel könnte vor allem die Abfuhr von Bioabfällen betroffen sein. Restabfall, Altpapier und gelbe Säcke werden laut A.R.T bei der nächsten regulären Tour eingesammelt.
In Trier plant ver.di am Dienstagvormittag für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Kundgebung mit Demonstrationszug. Auftakt ist ab 9:30 Uhr am Viehmarkt. Gegen 10 Uhr soll sich der Tross dann durch die Innenstadt bewegen. Zunächst in der Fußgängerzone, dann aber auch über die Konstantinstraße, Mustorstraße, Ostallee und Theodor-Heuss-Allee – mit Abschlusskundgebung um 12 Uhr an der Porta Nigra.
Angemeldet sind laut Polizei Trier bis zu 1.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Auch ver.di ruft zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst auf
Auch die Gewerkschaft ver.di des Bezirks Mittelrhein rief dazu auf, vor der nächsten Tarifrunde von Bund und Kommunen im Öffentlichen Dienst die Arbeit niederzulegen. Regionale Warnstreiks soll es am Dienstag in Mainz und am Donnerstag in Andernach geben.
Regionale ver.di-Warnstreiks mit Kundgebungen
Beschäftigte im öffentlichen Dienst aus dem südlichen Teil des Bezirks Mittelrhein werden am Dienstag (11. März) ab 8 Uhr in Mainz im alten Postlager erwartet. Um 10 Uhr soll dann ein Demonstrationszug starten. Im Anschluss findet um 11 Uhr auf der Malakoff-Terrasse die Streikkundgebung statt. Dort wird der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Werneke als Hauptredner erwartet.
Warnstreiks Region Rheinhessen
Im Landkreis Alzey-Worms sind am 11. März folgende Linien der Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH (KRN) betroffen: 642, 643, 644, 648 und 660.
Das habe vor allem Auswirkungen auf die Schulen in Alzey (660), in Wörrstadt (644 und 648) sowie die Realschule Plus in Gau-Odernheim (643 und 660).
Die DB Regio Bus Mitte GmbH (DRM) und die Firma Behles Bus GmbH sind vom Streik nicht tangiert.
Für den 13. März sind alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst aus dem nördlichen Teil des Bezirks Mittelrhein zum Warnstreik aufgerufen. Die Streikenden treffen sich ab 8:45 Uhr am Bollwerk in Andernach. Von dort startet dann gegen 9:30 Uhr der Demonstrationszug zum Markt, auf dem die Streikkundgebung stattfinden wird.
Warnstreiks in der Region Koblenz
Die Komba Gewerkschaft Rheinland-Pfalz hat für Dienstag eine Demonstration vor dem Rathaus in Koblenz geplant. Über 500 Beschäftigte, beispielsweise aus kommunalen Kitas, Verwaltungen und Entsorgungsbetrieben, werden laut komba zu dem Streik erwartet.
Mitarbeitende aus zwei Kitas in Neuendorf und Güls beteiligen sich nach Angaben der Stadt Koblenz an einer Demonstration für Kita-Beschäftigte in Kirchheimbolanden in der Westpfalz. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert für die Beschäftigten unter anderem acht Prozent mehr Lohn.
Am Donnerstag geht es mit den Warnstreiks weiter – zum Beispiel mit einer Kundgebung in Andernach.
Bin 12. März sollen außerdem Beschäftigte der Stationierungsstreitkräfte ihre Arbeit niederlegen. Treffpunkt der Demonstrierenden ist der Stiftsplatz in Kaiserslautern.