Vaskuläre Demenz frühzeitig bekämpfen: Wie ein gesunder Lebensstil das Risiko minimieren kann.
Wie kann ich einer vaskulären Demenz vorbeugen?
Vaskuläre Demenz ist eine der häufigsten Formen von Demenz. Sie entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zu einer Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten führen können. Um das Risiko einer vaskulären Demenz zu minimieren, ist es entscheidend, auf die Gesundheit der Blutgefäße zu achten und verschiedene präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Welche Risikofaktoren gibt es?
Die wichtigsten Risikofaktoren für vaskuläre Demenz sind vor allem Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen. Auch ein höheres Lebensalter erhöht das Risiko. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Blutgefäße im Gehirn geschädigt werden, was letztendlich zu Durchblutungsstörungen und somit zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Gehirns führt. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, eine ungesunde, fettreiche Ernährung und ein Mangel an körperlicher Bewegung.
Welche Rolle spielt die Ernährung?
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung von vaskulärer Demenz. Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten ist, kann das Risiko senken. Insbesondere die mediterrane Ernährung, die viel Fisch, Olivenöl, Nüsse und Samen sowie wenig rotes Fleisch enthält, wird empfohlen. Eine solche Ernährung hilft, den Blutdruck und die Cholesterinwerte zu kontrollieren, was wiederum die Gesundheit der Blutgefäße fördert.
Bewegung und körperliche Aktivität
Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine der wirksamsten Maßnahmen, um das Risiko für vaskuläre Demenz zu reduzieren. Durch Bewegung wird die Durchblutung verbessert und der Blutdruck gesenkt. Empfohlen werden mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche, wie beispielsweise zügiges Gehen, Radfahren oder Tanzen. Krafttraining sollte ebenfalls zweimal pro Woche durchgeführt werden. Auch alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen, Spazierengehen und Gartenarbeit tragen zur Gesunderhaltung der Blutgefäße bei.
Rauchen und Alkoholkonsum
Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für die Entstehung von vaskulärer Demenz, da es die Blutgefäße schädigt und den Blutdruck erhöht. Ein Rauchstopp kann die Gefäßgesundheit deutlich verbessern und somit auch das Risiko für Demenz senken. Ebenso sollte der Alkoholkonsum auf ein moderates Maß reduziert werden, da übermäßiger Alkoholkonsum zu Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann, die ihrerseits das Risiko für vaskuläre Demenz erhöhen.
Kontrolle von Bluthochdruck und Diabetes
Bluthochdruck und Diabetes mellitus sind zwei der Hauptursachen für vaskuläre Erkrankungen, die zu Demenz führen können. Daher ist eine konsequente Kontrolle dieser Erkrankungen essenziell. Bluthochdruck kann durch Medikamente, eine salzarme Ernährung, Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung und einen gesunden Lebensstil effektiv behandelt werden. Bei Diabetes ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel im normalen Bereich zu halten, was durch eine geeignete Ernährung, regelmäßige Bewegung und gegebenenfalls durch Medikamente erreicht werden kann.
Kann ich weitere Maßnahmen ergreifen?
Auch soziale Aktivitäten und rege geistige Aktivität können dazu beitragen, das Risiko für vaskuläre Demenz zu senken. Soziale Kontakte und das aktive Einbringen in gemeinsame Aktivitäten fördern die geistige Gesundheit und können den geistigen Abbau verlangsamen. Geistige Herausforderungen wie das Erlernen einer neuen Sprache, das Spielen von Musikinstrumenten oder das Lösen von Rätseln halten das Gehirn fit und können dem Verlust kognitiver Fähigkeiten entgegenwirken.
Fazit
Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener, fett- und zuckerreduzierter Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Nichtrauchen, reduzierter Alkoholkonsum und einer guten Kontrolle von Bluthochdruck und Diabetes spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von vaskulärer Demenz. Indem Sie diese Maßnahmen frühzeitig und konsequent umsetzen, können Sie das Risiko für diese Form der Demenz deutlich senken und Ihre geistige Gesundheit langfristig fördern.
Über Sandra Angerer
Sandra Angerer ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Zusatzausbildungen in der Demenz- und Ernährungscoaching. Sie arbeitete rund 10 Jahre in einem Akutkrankenhaus in der Zentralambulanz und Anästhesie. Berufsbegleitend studierte sie Wirtschaft und Management und absolvierte die Sonderausbildung für Führungsaufgaben im Gesundheitswesen. Danach war sie acht Jahre als Pflegedienstleitung in Seniorenheimen tätig und spezialisierte sich mit einem Lehrgang an der Donau-Universität Krems auf das Thema Demenz. Seit 2021 ist sie freiberufliche Pflegefachkraft, erstellt Pflegegeldgutachten, sichert die Qualität in der häuslichen Pflege, berät zu Demenz und coacht Angehörige. Zudem hält sie Vorträge, ist in der Pflegeausbildung tätig und arbeitet als freiberuflicher integrativer Ernährungscoach.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas vaskuläre Demenz sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
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