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Was verursacht Arteriosklerose hauptsächlich? – FOCUS online

Arteriosklerose, auch bekannt als Atherosklerose, ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. Doch was sind die Hauptursachen? Wir beleuchten die wichtigsten Risikofaktoren wie hohe Cholesterinwerte, Bluthochdruck und ungesunde Lebensgewohnheiten.

Ursachen von Arteriosklerose: Kurzübersicht

  • Hoher Cholesterinspiegel: Cholesterin und andere Lipide können sich in den Arterienwänden ablagern und Plaques bilden, die die Arterien verengen.
  • Rauchen: Tabakkonsum kann die Innenwände der Arterien schädigen und die Entstehung von Plaques fördern.
  • Hoher Blutdruck: Chronisch erhöhter Blutdruck kann die Arterienwände schädigen und Stoffwechselprozesse auslösen, die zu Plaquebildung führen.
  • Diabetes Mellitus: Hohe Blutzuckerwerte schädigen die Arterien und fördern die Bildung von Plaques.
  • Genetische Faktoren: Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko für Arteriosklerose erhöhen.
  • Übergewicht: Übermäßiges Körpergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System und fördert Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck.
  • Bewegungsmangel: Geringe körperliche Aktivität trägt zur Gewichtszunahme und zu anderen Risikofaktoren wie hohem Blutdruck und hohem Cholesterin bei.
  • Entzündliche Erkrankungen: Chronische Entzündungen können die Innenwände der Arterien schädigen und die Bildung von Plaques fördern.

Warum ist LDL-Cholesterin gefährlich?

Ein hoher Cholesterinspiegel, insbesondere von LDL (Low-Density-Lipoprotein)-Cholesterin, ist ein bedeutender Risikofaktor für Arteriosklerose. LDL wird oft als „schlechtes“ Cholesterin bezeichnet, weil es dazu neigt, sich in den Arterienwänden abzulagern. Diese Ablagerungen, auch Plaques genannt, bestehen aus Fett, Cholesterin, Calcium und anderen Substanzen aus dem Blut. Mit der Zeit bilden sich immer mehr Plaques und verengen und verhärten die Arterien.

Der Prozess beginnt oft mit einer Schädigung der inneren Arterienwände, was zur Einlagerung von Cholesterin und zur Bildung von sogenannten Schaumzellen, einer speziellen Art von Zellen, die Cholesterin aufnehmen, führt. Diese Zellen häufen sich an und bilden die Grundlage für die Plaques, die die Arterien verengen. Eine verminderte Elastizität der Gefäßwände kann die Blutversorgung der Organe und Gewebe einschränken, was zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann.

Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist oft auf eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und genetische Faktoren zurückzuführen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und das Risiko für Arteriosklerose zu reduzieren.

Wie schadet Rauchen den Arterien?

Rauchen ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Arteriosklerose. Die Chemikalien im Tabakrauch schädigen die innere Zellschicht der Arterien (Endothel) und fördern entzündliche Prozesse, die zur Bildung von Plaques führen. Rauchen erhöht auch die Menge des „schlechten“ LDL-Cholesterins im Blut und senkt das „gute“ HDL-Cholesterin. HDL-Cholesterin hilft normalerweise dabei, überschüssiges Cholesterin aus den Arterien zu entfernen. Wenn das HDL-Cholesterin niedrig ist, kann mehr LDL in den Arterien bleiben und dort die Plaquebildung begünstigen.

Rauchen fördert auch die Verklumpung von Blutplättchen und erhöht die Blutgerinnung, was das Risiko von Thrombosen und Gefäßverschlüssen steigert. Diese Prozesse beschleunigen die Verengung und Verhärtung der Arterien und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).

Das Beenden des Rauchens führt zu einer deutlichen Senkung des Risikos für Arteriosklerose und ihrer Komplikationen. Bereits ein Jahr nach dem Rauchstopp reduziert sich das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um die Hälfte, und nach 15 Jahren ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen fast so niedrig wie bei Nichtraucherinnen und Nichtrauchern.

Welche Rolle spielt Bluthochdruck?

Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck (Hypertonie) belastet die Arterien und schädigt ihre Innenwände. Diese Schäden ermöglichen es Fett, Cholesterin und anderen Substanzen, sich in den Arterien anzusammeln und Plaques zu bilden. Diese Plaques verengen und verhärten die Arterien, was den Blutfluss behindert und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Der chronisch erhöhte Druck zwingt das Herz, härter zu arbeiten, um das Blut durch die verengten Arterien zu pumpen, was zu einer Verdickung und Verhärtung der Herzmuskulatur führen kann. Dies wiederum kann zu Herzschwäche oder anderen Herzproblemen führen. Bluthochdruck kann auch zu kleinen Rissen in den Arterien führen, die die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.

Zur Reduktion des Blutdrucks sind Veränderungen des Lebensstils wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Gewichtsreduktion essenziell. In einigen Fällen sind auch blutdrucksenkende Medikamente erforderlich, um die Blutdruckwerte auf einem gesunden Niveau zu halten und das Risiko für Arteriosklerose zu senken.

Warum sind hohe Blutzuckerwerte gefährlich?

Diabetes mellitus, insbesondere Typ-2-Diabetes, ist ein bedeutender Risikofaktor für Arteriosklerose. Hohe Blutzuckerwerte schädigen die Innenwände der Arterien, was die Einlagerung von Cholesterin und die Bildung von Plaques fördert. Zudem sind Menschen mit Diabetes häufig von anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel betroffen, die die Entwicklung von Arteriosklerose weiter begünstigen.

Hohe Blutzuckerwerte über einen langen Zeitraum können zu Entzündungen und oxidativem Stress führen. Dies bedeutet, dass schädliche freie Radikale die Gefäßwände angreifen und schädigen. Diese Schäden fördern die Ablagerung von Cholesterin und die Bildung von Plaques in den Arterien. Weiterhin können die Blutgefäße bei Diabetes steifer und weniger elastisch werden, was die Durchblutung der Organe und Gewebe beeinträchtigen kann. Dies erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich Herzinfarkt und Schlaganfall, erheblich.

Eine gute Blutzuckerkontrolle ist entscheidend, um das Risiko für Arteriosklerose und deren Komplikationen zu reduzieren. Dies wird durch eine Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und, wenn notwendig, medikamentöser Behandlung erreicht. Regelmäßige Kontrollen und eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin sind ebenfalls wichtig.

Wie beeinflusst die Familiengeschichte das Risiko?

Genetische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose. Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko erhöhen, an Arteriosklerose und ihren Folgeerkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, zu erkranken. Bestimmte genetische Mutationen können zu erhöhten Cholesterinwerten, Bluthochdruck oder Diabetes führen, die wiederum das Risiko für Arteriosklerose erhöhen.

Menschen, in deren Familien gehäuft Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten, sollten besonderes Augenmerk auf einen gesunden Lebensstil legen. Dies umfasst eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Nichtrauchen und die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Cholesterin. Auch regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind wichtig, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Genetische Tests können helfen, spezifische Risiken zu identifizieren und individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass genetische Faktoren nur einen Teil des Risikos ausmachen und durch einen gesunden Lebensstil und medizinische Maßnahmen erheblich beeinflusst werden können.

Warum ist Adipositas so gefährlich?

Übergewicht und insbesondere Adipositas sind bedeutende Risikofaktoren für die Entwicklung von Arteriosklerose. Übermäßiges Körpergewicht erhöht die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems und fördert die Entstehung anderer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel und Diabetes mellitus. Diese Faktoren tragen zur Schädigung der Arterien und zur Bildung von Plaques bei.

Die Ansammlung von überschüssigem Fettgewebe, insbesondere im Bauchbereich, ist mit einer erhöhten Produktion von entzündungsfördernden Substanzen verbunden, die die Arterienwände schädigen können. Dies führt zu einer verstärkten Einlagerung von Cholesterin und Fett in den Arterien, was die Entstehung und das Fortschreiten von Arteriosklerose begünstigt.

Eine Gewichtsreduktion durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für Arteriosklerose erheblich senken. Bereits eine moderate Gewichtsabnahme verbessert die Blutdruckwerte, den Cholesterinspiegel und die Blutzuckerkontrolle, was das Fortschreiten der Arteriosklerose verlangsamen kann.

Warum ist körperliche Aktivität entscheidend?

Ein Mangel an körperlicher Aktivität ist ein weiterer bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von Arteriosklerose. Bewegungsmangel trägt zur Gewichtszunahme und zu anderen Risikofaktoren wie hohem Blutdruck und hohem Cholesterinspiegel bei. Zudem fördert eine inaktive Lebensweise die Ansammlung von Bauchfett, was mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.

Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und hilft, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu senken. Sie unterstützt auch die Blutzuckerkontrolle und trägt zur Gewichtsreduktion bei. All diese Faktoren tragen zur Verringerung des Risikos für Arteriosklerose bei. Bewegung stärkt außerdem das Herz und die Blutgefäße, was deren allgemeine Gesundheit und Funktion verbessert.

Es wird empfohlen, mindestens 150 Minuten moderater körperlicher Aktivität pro Woche zu absolvieren, zum Beispiel durch Spaziergänge, Radfahren oder Schwimmen. Auch Krafttraining kann helfen, die Muskelmasse zu erhalten und den Stoffwechsel zu verbessern. Wichtig ist es, eine Aktivität zu finden, die Spaß macht und langfristig in den Alltag integriert werden kann.

Wie wirken sich chronische Entzündungen aus?

Chronische entzündliche Erkrankungen können das Risiko für die Entwicklung von Arteriosklerose erhöhen. Entzündungen schädigen die Innenwände der Arterien, was die Einlagerung von Cholesterin und die Bildung von Plaques fördert. Zu den entzündlichen Erkrankungen, die das Risiko für Arteriosklerose erhöhen können, gehören zum Beispiel Arthritis, Lupus, Psoriasis und entzündliche Darmerkrankungen.

Diese Erkrankungen führen zu einer chronischen Freisetzung von Entzündungsmediatoren, also Stoffen, die Entzündungen fördern, was die Arterienwände schädigt und die Plaquebildung fördert. Bei Menschen mit solchen Erkrankungen ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oft erhöht, und eine sorgfältige Überwachung und Behandlung der entzündlichen Erkrankung ist wichtig, um das Risiko für Arteriosklerose zu minimieren.

Ein gesunder Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und das Vermeiden von Rauchen einschließt, kann helfen, die Entzündungsreaktion zu reduzieren und das Risiko für Arteriosklerose zu senken. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin wichtig, um die entzündliche Erkrankung optimal zu kontrollieren und das Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen zu minimieren.

Zu Luisa Schwab

Luisa Schwab ist Psychologin und Medizinstudentin, die ihre Expertise im Gesundheitsbereich stetig ausbaut. Sie schloss 2021 ihren Bachelor in Psychologie an der Universität Regensburg ab und sammelte während ihres Studiums wertvolle Erfahrungen durch ein 6-wöchiges Praktikum bei einem Kinder- und Jugendpsychiater. Seit April 2022 studiert sie Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Neben Pflegepraktika in der Kinderheilkunde und Geburtshilfe arbeitete sie sechs Monate als studentische Hilfskraft in der Kardiologie und Angiologie. Luisa beschäftigt sich intensiv mit Medizin, Psychologie, Ernährung und Sport und verfügt über umfangreiches Wissen in diesen Bereichen.

Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Arteriosklerose sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren. Nur eine qualifizierte medizinische Fachkraft kann eine fundierte Diagnose stellen und die geeignete Behandlung für Ihre spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse empfehlen.

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