HomeNachrichtWattestäbchen oder nicht? So reinigen Sie Ihre Ohren gründlich und sicher

Wattestäbchen oder nicht? So reinigen Sie Ihre Ohren gründlich und sicher

Ohrenschmalz sieht nicht schön aus und tritt es aus dem Ohrenkanal aus, wird dies als unreinlich wahrgenommen. Aus diesem Grund greifen Verbraucher und Verbraucherinnen gerne zu dem sogenannten „Q-Tip“, um überschüssiges Ohrenwachs herauszubefördern.

Hals-Nasen-Ohren-Ärzte raten hiervon jedoch ausdrücklich ab. Jeder Versuch, den Ohrenkanal, sei es auch nur mit Hilfe des kleinen Fingers, zu reinigen, so klären sie auf, schiebt lediglich das Ohrenwachs noch tiefer in den Ohrenkanal hinein.

Es gibt aber eine ganz simple Lösung, um seine Ohren sauber zu halten.

Ohrenschmalz schützt den Gehörgang

Dass Ohrenschmalz so einen schlechten Ruf hat, ist angesichts seiner klebrigen Textur und unangenehmen Geruchs nur verständlich. Tatsächlich nimmt es jedoch eine zweckdienliche Rolle im Ohr ein: Ohrenwachs schützt das Ohr vor Schmutz und Bakterien. Auf diese Weise werden auch häufig sehr schmerzhafte Infektionen am Ohr verhindert.

Wie Ohren sich selbst reinigen

Der HNO-Arzt Dr. med. Christopher Chang aus Warrenton, Virginia, versteht den ganzen Trubel um die Ohrenreinigung nicht, denn: „Ohren sind selbstreinigend“, sagt er gegenüber dem Onlinemagazin ‘SELF’.

Kieferbewegungen, beispielsweise beim Sprechen, befördern Ohrenwachs ganz von selbst aus dem inneren Ohr heraus, klärt Dr. med. Erich Voigt, HNO-Arzt und Medizinprofessor am NYU Langone Medical Center, weiter auf.

Ohrenkanal besser nicht reinigen

Ärzte raten deshalb davon ab, etwas Anderes als das externe Ohr zu reinigen. Niemals sollten schmale Gegenstände in das Ohr eingeführt werden, denn dies schiebt den Schmalz nur noch tiefer in den Ohrenkanal hinein und kann zu einer Verstopfung führen.

Auch die dünne Gewebsschicht, die das Trommelfeld schützen soll, kann hierbei verletzt werden. In diesem Fall sprechen Experten von einem perforierten Trommelfell. Beides kann das Hörvermögen beeinträchtigen.

Wie sinnvoll sind Q-Tips und Ohrenkerzen?

Die Grundregel lautet: Nichts sollte in das Ohr hineingesteckt werden. Auch die hierfür häufig verwendeten Q-Tips sind – hierauf wird sogar zum Teil auf den Verpackungen hingewiesen – nicht für die Benutzung im Gehörgang geeignet.

Sie schieben nicht nur den Ohrenschmalz noch tiefer in den Ohrenkanal hinein, sie können außerdem Strukturen im Ohr rupturieren und so Infektionen begünstigen. Das flüssige Wachs einer Ohrenkerze soll den Ohrenschmalz ansaugen und schließlich aus dem Ohr herausziehen.

Allein die Tatsache, dass offenes Feuer direkt neben das Ohr gehalten wird, macht dieses Vorgehen bereits gefährlich genug, so Dr. Voigt. Hinzukommt jedoch die Gefahr, dass heißes Kerzenwachs tief in den Gehörgang bis zum Trommelfell fließt.

Auch ein klares Nein zu Ohrenwachs-Enthärtungsmittel, die meist auf Mineralöl- oder Glycerin-Basis sind. Sie sorgen dafür, dass Ohrenschmalzblockaden schmelzen. Allerdings besteht die Gefahr, dass das Ohrenwachs – statt aus dem Ohr heraus – noch tiefer ins Ohr hineinläuft und folglich eine für das Hörvermögen sehr viel gravierendere Verstopfung bildet.

So sollte das Ohr gesäubert werden

Dr. Voigt empfiehlt, die Ohren unter der Dusche mit einem Waschlappen zu reinigen und anschließend vorsichtig mit dem Handtuch abzutrocknen. Bei beidem sollte die Reinigung sich auf das äußere Ohr beschränken. An der Ohrmuschel sowie hinter den Ohren ist eine Säuberung mit ph-neutralen Seifenprodukten sinnvoll.

Alles darüber hinaus – und dies meint auch die minimale Reinigung des äußeren Ohrenkanals – würde jedoch den Gehörgang in dessen natürlicher Selbstreinigung stören.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel enthalten lediglich allgemeine Hinweise. Zur Abklärung von starken Ohrenschmerzen oder eines schlechten Hörvermögens empfehlen wir den Besuch bei ausgebildeten und anerkannten Hals-Nasen-Ohren-Ärzten.

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