In den USA wird das bisher größte bekannte Lithiumvorkommen der Welt erschlossen. Experten schätzen, dass der McDermitt-Krater, eine vulkanische Formation an der Grenze zwischen Nevada und Oregon, zwischen 20 und 40 Millionen Tonnen des Rohstoffs enthält.
Verschiebung des Weltmarktes
Dieser Fund könnte die USA an die Spitze der globalen Lithiumproduktion katapultieren und einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten, berichtet das Magazin Daily Galaxy.
Das Lithium des McDermitt-Kraters ist in Tonerden gebunden, die durch vulkanische und hydrothermale Prozesse vor Millionen von Jahren entstanden sind. Diese Lagerstätte unterscheidet sich damit von anderen Lithiumquellen, die meist in Salzseen oder Pegmatitgestein zu finden sind.
Laut der belgischen Geologin Anouk Borst könnte dieser Fund die weltweiten Lithiummärkte grundlegend verändern, da er den USA eine sichere und ergiebige Quelle für diesen strategischen Rohstoff bietet. Die Größe des McDermitt-Vorkommens übersteigt selbst die bislang größte bekannte Lagerstätte in Bolivien und könnte das weltweite Angebot erheblich beeinflussen.
Die steigende Nachfrage nach Lithium, insbesondere durch die Produktion von Elektrofahrzeugen und Speichersystemen für erneuerbare Energien, macht diesen Fund wirtschaftlich und geopolitisch hochrelevant. Bislang waren die USA stark von Importen abhängig, da ihre eigenen Lithiumreserven gerade einmal auf etwa eine Million Tonnen geschätzt wurden. Die McDermitt-Quelle könnte diesen Engpass beseitigen, Preise stabilisieren und die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten, hauptsächlich aus China und Südamerika, verringern.
Konflikte vermeiden
Trotz der wirtschaftlichen Chancen gibt es auch kritische Stimmen. Umweltgruppen und Vertreter der Natives warnen vor den ökologischen Folgen eines massiven Abbaus in der Region. Die nahegelegene Thacker-Pass-Mine ist bereits Schauplatz von Protesten, da befürchtet wird, dass der Abbau wertvolle Ökosysteme zerstören und heilige Stätten indigener Völker beeinträchtigen könnte.
Um diesen Konflikt zu lösen, will man unter anderem auch nachhaltigere Abbauverfahren entwickeln. Weiterhin soll ein Dialog zwischen Unternehmen, Umweltorganisationen und betroffenen Gemeinschaften etabliert werden. Mit geplanten Abbauprojekten ab dem Jahr 2026 wird die Herausforderung darin bestehen, Lithium umweltschonend zu gewinnen und soziale Konflikte zu minimieren.
Zusammenfassung
- Größtes Lithium-Vorkommen der Welt im McDermitt-Krater entdeckt
- 20-40 Millionen Tonnen Lithium in vulkanischen Tonerden gebunden
- Der Fund könnte die USA zum führenden Lithium-Produzenten machen
- Vorkommen übertrifft bisherige Lagerstätten wie Bolivien deutlich
- Abbau könnte US-Abhängigkeit von Lithium-Importen reduzieren
- Umweltgruppen und Natives warnen vor ökologischen Folgen
- Nachhaltige Abbauverfahren und Dialog mit Betroffenen geplant
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