Sierra Space plant, in zwei Jahren eine Müllpresse zur Raumstation zu bringen – und einige Medien behaupten, die Maschine sehe aus wie Wall-E.
Eine Nachschubmission der Internationalen Raumstation (ISS) im Jahr 2026 wird den Müllverdichter Sierra Space zu Testzwecken schicken, erklärten Vertreter des Unternehmens am Mittwoch (16. Oktober) in einer Pressemitteilung. Wie viele andere Prüfstände auf Raumstationen wird dieser Müllverdichter untersuchen, wie mit dem Müllproblem bei eventuellen bemannten Mond- oder Marsmissionen umgegangen werden kann, bei denen die Entsorgung ein noch größeres Problem darstellen wird.
Während die NASA und Raumstationspartner ISS-Müll in Frachtraumschiffe füllen können, um bei der Rückkehr zur Erde auf natürliche Weise zu verbrennen, ist dies an weiter entfernten Orten im Weltraum keine wirkliche Lösung. Die Müllpresse wäre neben der kreativen Wiederverwendung und Umnutzung eine Möglichkeit, mit dem vom Menschen verursachten Müll anderswo im Sonnensystem umzugehen, heißt es in der Veröffentlichung von Sierra Space.
„Langfristige Raumfahrten erfordern den effizienten Einsatz jedes Gramms Material und jedes Geräts“, sagte Tom Vice, CEO von Sierra Space, in der Erklärung. „Eine effiziente, nachhaltige und innovative Abfallentsorgung ist für den Erfolg der bemannten Weltraumforschung von entscheidender Bedeutung.“
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Der Kompaktor, an dem Sierra Space seit 2019 arbeitet, scheint nicht direkt vom Pixar- und Disney-Film „Wall-E“ aus dem Jahr 2008 inspiriert zu sein, in dem ein freundlicher Weltraumroboter dargestellt ist, der menschlichen Müll rausbringt.
Abgesehen davon, dass sie ein wenig wie Wall-E aussieht, hat die Maschine von Sierra Space aber auch ein ähnliches Ziel: Sie soll Müll aufnehmen und ihn in Kacheln verwandeln, die nicht nur sicher zu verwenden sind, sondern auch als zusätzliche Abschirmung gegen Strahlung in einem Raumschiff verwendet werden könnten. Darüber hinaus kann das System nahezu das gesamte Wasser im Müll zur Wiederverwertung extrahieren, und andere Komponenten würden Verunreinigungen zur menschlichen Sicherheit entfernen.
Nach dem Start wird die Müllpresse andere Recyclingbemühungen an Bord der ISS unterstützen, die darauf abzielen, die langfristige Weltraumforschung nachhaltiger zu gestalten. Das vielleicht bekannteste Gerät ist das Wasserrückgewinnungssystem.
Das Umweltkontroll- und Lebenserhaltungssystem der NASA an Bord der ISS nutzt einen Prozessor, um Urin mittels Vakuumdestillation sicher in Trinkwasser umzuwandeln. Nach jahrelangen Optimierungen und Upgrades weist das System eine unglaubliche Wasserrückgewinnungsrate von 98 % auf, was den Transport der schweren Flüssigkeit von der Erde verringert.
Die Agentur plant, Recyclingtechnologien im Rahmen des von der NASA geleiteten Artemis-Programms einzusetzen, das darauf abzielt, bereits im Jahr 2026 Astronauten mit Artemis 3 auf die Mondoberfläche zu schicken. Dutzende Nationen haben die Artemis-Abkommen unterzeichnet, um Technologie bereitzustellen oder in einigen Fällen , einfach um internationalen friedlichen Normen für die Weltraumforschung zuzustimmen. Die erste bemannte Mission, Artemis 2, wird bereits im September 2025 mit vier Astronauten um den Mond fliegen.
