Meta hat deutlich gemacht, dass das Unternehmen Donald Trump künftig zu Hilfe rufen will, wenn man sich unrechtmäßig angegriffen fühlt. Gemeint ist damit natürlich das Vorgehen der EU gegen Facebook, Instagram, WhatsApp und andere Meta-Firmen.
WinFuture/KI-generiert
“Papa, Papa, die EU ist gemein zu mir!”
Dass man bei Meta, dem Mutterkonzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp die Nähe der neuen US-Regierung unter Trump und Musk sucht, ist längst kein Geheimnis mehr. Jetzt wird klar, dass Meta auch keine Skrupel hat, sich von Trump bei der Durchsetzung seiner Interessen helfen zu lassen.
Im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz erklärte Joel Kaplan, der seit dem erneuten Amtsantritt von Trump als US-Präsident als Chief of Global Affairs für Meta tätig ist, dass man “keine Scheu habe”, Trump hinzuzuholen, wenn die Europäische Union wieder mit ihren Regulierungsmaßnahmen gegen Produkte von Meta vorgehen sollte.
Zuckerbergs neuer Cheflobbyist ist Republikaner
Kaplan ist “Republican Strategist”, also stark nationalistisch orientiert und soll bei Meta vor allem dafür sorgen, dass man eine gute Beziehung zu Trump pflegen kann – und dabei natürlich massiv profitiert. Der Berater von Meta-CEO Mark Zuckerberg erklärte laut dem US-Wirtschaftsdienst Bloomberg, dass man sich gegen eine “unfaire oder diskriminierende Behandlung” wehren werde.
Dabei obliege es der Trump-Regierung, darüber zu entscheiden, ob die Strafen der EU gegen US-Technologiefirmen als unfair einzuschätzen seien, so Kaplan. Meta werde aber die Hilfe der US-Regierung suchen, wenn man sich zu Unrecht attackiert und gegenüber anderen Firmen benachteiligt fühle. Würden Firmen unterschiedlich und auf eine diskriminierende Weise behandelt, sollte dies der jeweiligen “Heimat-Regierung” gemeldet werden, so der Meta-Mitarbeiter.
Man wolle auch weiterhin im Rahmen der von der EU erlassenen Gesetze arbeiten – und werde dies auch immer tun – aber dennoch werde man auch darauf aufmerksam machen, wenn sich Meta unfair behandelt fühle, hieß es weiter. Meta und seine Tochterfirmen waren in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Ermittlungen der EU-Wettbewerbsbehörden und mussten infolgedessen auch schon mehrfach Strafzahlungen in Milliardenhöhe leisten.
Meta wird aktuell unter anderem wegen Verstößen gegen den Digital Services Act der EU untersucht, woraus eine Geldstrafe in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes des Konzerns resultieren könnte. Dabei geht es unter anderem um den Schutz von Minderjährigen. Meta hat außerdem bereits angedeutet, dass man nicht bereit ist, sich den neuen Regelungen für den Betrieb von KI-Systemen in der EU zu unterwerfen, die derzeit erarbeitet werden.
Zusammenfassung
- Meta droht mit Trumps Hilfe gegen EU-Regulierungen vorzugehen
- Joel Kaplan, Metas Chief of Global Affairs, äußert sich kämpferisch
- Unternehmen will sich gegen ‘unfaire Behandlung’ durch EU wehren
- Trump-Regierung soll Fairness von EU-Strafen gegen US-Firmen prüfen
- Meta verspricht Einhaltung von EU-Gesetzen, will aber Benachteiligung melden
- Konzern steht wegen möglicher Verstöße gegen Digital Services Act unter Druck
- Meta deutet Widerstand gegen geplante EU-Regelungen für KI-Systeme an
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