Es war einmal, vor langer, langer Zeit, als Intel unangefochten an der Spitze der Prozessor-Welt thronte. Die Innovationsmaschine aus Kalifornien lieferte jahrzehntelang die zentralen Gehirne für PCs, Server und Rechenzentren und war praktisch synonym mit Computern.
Der Fall eines Giganten
Doch die Zeiten haben sich geändert. Der einstige Riese schwankt – und nun steht eine Sensation im Raum: Qualcomm, der Spezialist für mobile Chips, könnte Intel übernehmen. Ja, richtig gelesen. Qualcomm, die Firma, die Snapdragon-Prozessoren für Smartphones und Tablets baut, will den großen “Blau-Riesen” Intel schlucken.
Das konnte ich kaum glauben. Klar, Intel ist nicht mehr das, was es einmal war. Innovationen bleiben aus, und während Konkurrenten wie AMD und vor allem TSMC munter an Intel vorbeiziehen, kämpft der Chiphersteller mit sich selbst. Jahrelang wurden Fehler gemacht, Technologien verschlafen, Strategien verkorkst. Und nun droht das eigentlich Undenkbare: Intel wird zum ein Übernahmekandidat. Dass Qualcomm hier die Rolle des Retters in glänzender Rüstung spielt, ist fast ironisch – der David, der den strauchelnden Goliath retten soll.
Infografik Mikrochips: Samsung und Intel dominieren den Halbleitermarkt
Man stelle sich vor: Qualcomm, der Mobilfunk-Spezialist, würde die x86-Technologie in die Hände bekommen, die jahrzehntelang das Herzstück der PC-Industrie war. Uff.
Intels Infrastruktur
Qualcomm würde Zugriff auf Intels riesige Fertigungsanlagen erhalten, die – wenngleich nicht mehr ganz so top modern – immer noch beeindruckende Kapazitäten haben. Das ist, als ob der kleine Bruder plötzlich den Schlüssel zum Ferrari bekommt. Aber nicht nur das: Intel, der jahrzehntelange Riese, der Qualcomm wahrscheinlich nie ernst genommen hat, könnte schon bald zum Anhängsel des Smartphone-Königs werden.
Natürlich gibt es da noch einige Hürden – zum Beispiel die Regulierungsbehörden. Doch in Zeiten, in denen die USA verzweifelt versuchen, ihre Halbleiter-Industrie wiederzubeleben, könnte ein solcher Deal sogar auf Zustimmung stoßen. “America first”, auch im Chipsektor. Qualcomm könnte es gelingen, Intel aus seinem Tief zu befreien – oder zumindest die Teile zu nutzen, die noch nicht ganz verrostet sind.
Aber man darf eines nicht vergessen: Qualcomm mag zwar die Kriegskasse gut gefüllt haben, aber das Geld für den Deal muss irgendwo herkommen. Und Intel ist ein schwerer Brocken. Was bleibt, wenn Qualcomm sich Stück für Stück durch den Intel-Kuchen arbeitet und unbrauchbare Teile abstößt? Es ist, als würde man einen Koloss auf Diät setzen, damit er gerade noch ins eigene Portfolio passt. Das kennen wir doch schon.
Intel hat in den letzten Jahren so stark an Strahlkraft verloren, dass diese Übernahme-Idee fast wie ein natürlicher Verlauf der Dinge erscheint. Der einstige Gigant auf wackligen Füßen, gerettet von einem Unternehmen, das seine Wurzeln im mobilen Bereich hat. Qualcomm auf der Überholspur – und Intel als Mitfahrer, der sich irgendwo im Rückspiegel spiegelt.
Es ist das Ende einer Ära und der Beginn eines Kapitels, in dem der König der PCs dem König der Smartphones Platz macht. Wie sagte man so schön: “Sic transit gloria mundi” – so vergeht der Ruhm der Welt. Oder, in diesem Fall, der Ruhm eines Giganten namens Intel.
Wie seht ihr den schwächelnden Intel-Konzern und das Übernahmeangebot? Teilt eure Meinung mit uns in den Kommentaren.
Zusammenfassung
- Intel, einst führend, verliert an Boden
- Qualcomm plant Übernahme von Intel
- Intel verliert Innovationskraft, AMD und TSMC überholen
- Qualcomm könnte Intels Technologie und Anlagen nutzen
- Regulierungsbehörden könnten zustimmen
- Übernahme verändert Kräfteverhältnis in der Branche
- Qualcomm muss Finanzierung sicherstellen
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