Zahnseide zuerst oder danach? Mund ausspülen oder nicht? Zahnärzte decken die größten Irrtümer der Mundhygiene auf und zeigen, wie es richtig geht.
Experten erklären, welche Methoden die Zahngesundheit langfristig erhalten und warum kleine Änderungen in der Routine große Auswirkungen haben können.
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Erst Zahnseide, dann Zähneputzen? Die Reihenfolge entscheidet
Zahnärzte empfehlen, zuerst Zahnseide zu benutzen. Der Grund: Zwischen den Zähnen sammeln sich Essensreste und Plaque – eine Mischung aus Bakterien und Nahrungsresten.
Bleibt diese Schicht zu lange haften, kann sie Karies oder Zahnfleischentzündungen verursachen. Zahnseide hilft, die engen Zwischenräume zu reinigen, wo die Zahnbürste nicht hinkommt.
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Anschließend sollte geputzt werden. Dabei werden gelöste Ablagerungen entfernt und die Zahnoberflächen gründlich gereinigt.
Zahnseide übernimmt etwa 40 Prozent der Reinigung, die Zahnbürste die restlichen 60 Prozent.
Wer nur putzt, lässt also fast die Hälfte der Beläge im Mund zurück.
Warum Sie nach dem Zähneputzen nicht direkt ausspülen sollten
Viele Menschen spülen nach dem Zähneputzen ihren Mund mit Wasser aus, um Zahnpasta-Reste loszuwerden. Doch Zahnärzte raten davon ab.
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„Fluorid stärkt den Zahnschmelz, aber nur, wenn es lange genug auf den Zähnen bleibt“, sagte Dr. Micaela Gibbs von der University of Colorado gegenüber CNN.
Fluorid ist ein Mineral, das den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren macht. Diese Säuren entstehen, wenn Bakterien im Mund Zucker abbauen.
Sie greifen die Zahnoberfläche an und lösen Mineralstoffe heraus – ein Prozess, der langfristig zu Karies führt. Fluorid hilft, diesen Verlust auszugleichen und den Zahnschmelz zu reparieren.
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Wer den Mund direkt nach dem Putzen ausspült, wäscht das Fluorid jedoch wieder ab, bevor es seine Wirkung entfalten kann.
Tägliche Routine ist entscheidend
Eine elektrische Zahnbürste kann effektiver sein als eine manuelle, weil sie durch schnelle Bewegungen Zahnbeläge gründlicher entfernt. Doch auch mit einer normalen Zahnbürste lassen sich gute Ergebnisse erzielen – entscheidend ist die richtige Putzroutine.
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„Viel entscheidender als das Equipment ist die tägliche Routine“, betonte er. Wer zweimal täglich putzt, einmal am Tag Zahnseide benutzt und regelmäßig zur Kontrolle zum Zahnarzt geht, sorgt bereits für eine solide Basis gesunder Zähne.
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Regelmäßiges Wasser trinken hat Schutz-Effekt
Nicht nur Zahnpasta und Zahnseide tragen zur Zahngesundheit bei – auch Wasser spielt eine wichtige Rolle. Laut Dr. Gibbs hilft es, Essensreste aus dem Mund zu spülen und den pH-Wert auszugleichen.
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Viele Lebensmittel, insbesondere Obst und kohlensäurehaltige Getränke, machen den Mundraum sauer. Ein niedriger pH-Wert begünstigt die Entstehung von Karies, weil die Säuren den Zahnschmelz angreifen.
Wasser hilft, diesen Effekt auszugleichen. „Regelmäßiges Trinken von Wasser schützt die Zähne auf natürliche Weise“, so Gibbs.
Wer auf eine gute Zahnreinigung achtet, Zahnseide richtig einsetzt und Fluorid wirken lässt, kann langfristig gesunde Zähne behalten – ganz ohne aufwendige Spezialprodukte.
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Kurz zusammengefasst:
- Zahnärzte empfehlen, zuerst Zahnseide zu verwenden, um Ablagerungen aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen und anschließend zu putzen, da so die restlichen Beläge von der Zahnoberfläche beseitigt werden.
- Nach dem Putzen sollte der Mund nicht sofort ausgespült werden, da Fluorid nur dann den Zahnschmelz stärkt, wenn es für eine gewisse Zeit auf den Zähnen verbleibt.
- Entscheidend für die Zahngesundheit ist eine konsequente Routine mit täglichem Putzen, Zahnseide und ausreichend Wasser, um den pH-Wert im Mund zu stabilisieren und Säureangriffe auf den Zahnschmelz zu reduzieren.
Bild: © Pexels