- Im Video oben sehen Sie: Mit dem Elf-Punkte-Plan senken Sie Ihr Krebsrisiko
Meist breiten sich Krebszellen schleichend im Körper aus, Symptome wie Schmerzen zeigen sich oft erst spät. Bei anderen Veränderungen denken die meisten Menschen nicht als erstes an Krebs. Das sind sogenannte unspezifische Symptome. Dabei sollte ein Warnzeichen schnell untersucht werden: wenn plötzlich, ohne erkennbaren Grund, die Kilos schwinden. Das hat eine internationale Meta-Analyse ergeben.
Daten von mehr als 900.000 Personen untersucht
Das Team der Universitäten Melbourne, Oxford und Cambridge hat 25 Studien aus der internationalen Literatur betrachtet. Diese beschäftigen sich damit, wie Krebs zusammenhängt mit einer unerwarteten Abnahme des Körpergewichts – das heißt, wenn es mindestens fünf Prozent innerhalb von sechs bis zwölf Monaten waren. Die Meta-Analyse schließt insgesamt 916.092 Patientinnen und Patienten zwischen 18 und 100 Jahren ein (Frauenanteil 60 Prozent).
Das Ergebnis: 92 Prozent der Studien lieferten starke Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen unerwartetem Gewichtsverlust und nicht diagnostiziertem Krebs, schreibt die Forschungsgruppe in ihrer Zusammenfassung im „ British Journal of General Practice “. Javiera Martinez-Gutierrez von der Universität Melbourne und ihre Forschenden ziehen aus den Untersuchungen vor allem einen Schluss: Unerwarteten Gewichtsverlust sollten die Betroffenen so schnell wie möglich abklären lassen.
Zehn Tumorarten mit Gewichtsverlust assoziiert
Mit unerwartetem Gewichtsverlust zeigte sich insbesondere für zehn Tumorarten ein klarer Zusammenhang:
- Prostatakrebs
- Darmkrebs
- Lungenkrebs
- Magen- und Speiseröhrenkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Non-Hodgkin-Lymphom
- Eierstockkrebs
- Knochenmarkkrebs
- Nierenkrebs
- Gallenwegskrebs
Insgesamt war die Wahrscheinlichkeit, an Krebs erkrankt zu sein, bei Personen mit ungewolltem Gewichtsverlust 1,6- bis 12,5-mal so hoch wie bei Personen mit unverändertem Gewicht. Laut Studie nimmt das Krebsrisiko bei unerwartetem Gewichtsverlust mit dem Alter zu.
Bei Menschen, die ungeklärt an Gewicht verlieren, können laut den Wissenschaftlern bestimmte Laborwerte einen Verdacht auf Krebs stützen: „Gängige Tests wie C-reaktives Protein, erhöhte Neutrophile und erhöhte Blutplättchen können nützlich sein, um krebsgefährdete Personen zu identifizieren.“
11 Punkte, die Sie zur Krebsvorbeugung wissen müssen
Der von Krebsexperten der Weltgesundheitsorganisation verfasste „ Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung “ nennt elf Möglichkeiten, wie Sie Ihr persönliches Krebsrisiko senken:
- Rauchen Sie nicht : Tabakrauch ist der Gefahrenfaktor Nummer eins. Die zahlreichen karzinogenen Stoffe fördern die Entwicklung von Lungentumoren lassen das Risiko für Mund- und Rachenraumkrebs sowie des Kehlkopfs und der Speiseröhre oder Leberkrebs extrem steigen.
- Vermeiden Sie Übergewicht: Langzeitstudien haben herausgefunden, dass Übergewicht das Risiko vor allem für Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs und Brustkrebs erhöht.
- Bewegen Sie sich täglich : Wer zwischen drei und vier Stunden täglich auf dem Sofa sitzt, hat ein um 15 Prozent erhöhtes Krebs- und Herzerkrankungsrisiko.
- Essen Sie frisches Obst und Gemüse : Fünf am Tag – diese Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die uns zu fünf Portionen Obst und Gemüse rät, ist gleichzeitig eine einfache Anti-Krebs-Regel.
- Trinken Sie wenig Alkohol : Zwei Drinks am Tag für Männer, ein Drink für Frauen: Diesen Richtwert empfiehlt der Europäische Krebs-Kodex in Sachen Alkohol.
- Vermeiden Sie stark verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren : Wissenschaftler der WHO raten dazu, weniger davon zu essen, um das Krebsrisiko zu senken. Die Ernährungsempfehlungen lautet: 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche.
- Schützen Sie sich vor der Sonne : UV-Strahlen gehören zur Kategorie 1 der krebserregenden Stoffe. Für Hautkrebs ist die Sonne klarer Hauptrisikofaktor, der leicht mit Sonnencreme geblockt werden kann.
- Meiden Sie krebserregende Stoffe : Dazu gehören beispielsweise Feinstaub oder ionisierende Strahlung wie sie während medizinischen Untersuchungen entsteht. Vermeiden Sie deshalb lange Spaziergänge, wenn die Feinstaub-Werte in Ihrer Stadt hoch sind und fragen Sie bei Röntgen-Untersuchungen kritisch nach, ob sie wirklich notwendig sind.
- Lassen Sie sich gegen Hepatitis B impfen : Leberzellkrebs entsteht oft nach einer Infektion mit Hepatitis B oder C. Das gilt vor allem für Kinder.
- Stillen Sie wenn möglich Ihr Kind : Stillen senkt das Krebsrisiko bei Müttern. Hormonersatztherapien erhöhen wiederum das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen.
- Gehen Sie zu Untersuchungen: Krebsfrüherkennungs- und Screening Programme sind essentiell, um Erkrankungen möglichst früh zu erkennen. Besonders bei Darmkrebs, Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs.